Hier ist noch alles möglich

Nach dem gleichnamigen Roman von Gianna Molinari

Infos zum Stück

Eine junge Frau als Nachtwächterin in einer Verpackungsfabrik, die kurz davor steht, endgültig stillgelegt zu werden. Eine rätselhaft-morbide Umwelt. Dazu ein Nachtwächterkollege, der einst einen Mann vom Himmel hat fallen sehen. Die Frau ist auf der Suche nach einem Wolf, der gesichtet worden ist, aber mehr noch auf der Suche nach sich selbst und nach einer Geschichte, von der sie Teil werden könnte. Die bilderstarke Vermessung einer (Innen-)Welt, zwischen utopischen Möglichkeiten und wachsender Selbstisolation.

„Hier ist noch alles möglich“ ist der mehrfach ausgezeichnete Debütroman der Schweizer Literatin Gianna Molinari. Ihn hat sich Julia Skof als Vorlage ausgesucht für ihre erste Regiearbeit am JES. Sie untersucht in ihren Inszenierungen die Entstehung von Bildern — von fremden, unbekannten, aber auch denen, die wir sehen, und über die wir sprechen, ebenso wie denen, die wir uns einbilden. Welche Grenzziehungen tätigen wir, um das zu bewahren, woran wir glauben? 

Julia Skof studierte Philosophie und Soziologie an der Universität Basel und Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Ihre Abschlussarbeit „Antigone“ wurde an das Körber Studio für Junge Regie ans Thalia Theater in Hamburg eingeladen und erreichte die Shortlist.

Für Schulklassen und Kurse empfehlen wir eine Vorbereitung oder eine kurze Einführung vor der Vorstellung.

Das Stück basiert auf dem Roman „Hier ist noch alles möglich“ von Gianna Molinari, der 2018 im Aufbau Verlag erschien und im Buchhandel erhältlich ist.
© Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin 2018

Eine Kritik zum Stück
von Luk Bornhak

Eine Frau hängt in der Luft, was hat das zu bedeuten?

Am 15.10.2022 hat das Theaterstück “Hier ist noch alles möglich“ seine Premiere im JES gefeiert.

Ein Stück, welches Kopf und Geist auf Trapp hält.
Eine Geschichte, die vielleicht eine Vision erzählt, aber vielleicht auch nicht?
Eine Geschichte, die viele Interpretationsmöglichkeiten offen hält.

Als ich in den kleinen Theatersaal gegangen bin, prasselten viele verschiedene Eindrücke auf mich ein.
Ein Bühnenbild, das bereits die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht und eine Frau, die in der Luft hängt.

Was hat das zu bedeuten?
Das war die erste Frage, die mir in den Kopf kam.

Ein Theaterstück nach einem Roman, der auf die Bühne gebracht und sehr gut gespielt wurde und eine Geschichte erzählt, die sehr viele unterschiedliche Themen behandelt.

Ein bisschen Politik, ein bisschen Spannung und ein bisschen Nichtwissen, wo man hingehört.

Ein Wolf, den man nicht so richtig zuordnen kann, Tonaufnahmen, die einen zwingen, sich auf das Organ Ohr zu konzentrieren und plötzlich muss man sich wieder auf die Augen konzentrieren.

Das ganze Stück war mitreißend und sehr toll gespielt.

Die Autorin, die auch anwesend war, kam mit einem breiten Grinsen aus dem Saal und war sehr begeistert!

Zur Person:
Hey, ich bin Luk und 18 Jahre alt.
Ich hatte die Ehre, mir das Stück „Hier ist noch alles möglich” anschauen zu dürfen.
Seit 2019 bin ich Aktivist für die Belange von Menschen mit Behinderungen und bin auf Instagram unter dem Namen @all_inklusiv zu finden.

In Einfacher Sprache

In dem Stück geht es um eine junge Frau, die als Nachtwächterin in einer Verpackungsfabrik arbeitet. Das heißt, sie passt nachts auf die Fabrik auf. Die Fabrik soll bald für immer geschlossen werden. In der Welt in dem Stück gibt es viele Rätsel. Die Welt zerfällt.

Die junge Frau hat einen Kollegen. Er hat einmal einen Mann vom Himmel fallen sehen. Die junge Frau ist auf der Suche nach einem Wolf. Der Wolf wurde von anderen in der Nähe der Fabrik gesehen. Die junge Frau sucht auch nach sich selbst. Und die junge Frau sucht nach einer Geschichte, von der sie Teil werden könnte.

In dem Stück gibt es viele Situationen, die die Innenwelt der jungen Frau zeigen und untersuchen. Da sieht man traumhafte Möglichkeiten, was in der Zukunft passieren könnte. Aber man sieht auch immer mehr die Einsamkeit, die die junge Frau sich freiwillig ausgesucht hat. „Hier ist noch alles möglich“ ist der erste Roman der Schweizer Autorin Gianna Molinari. Der Roman hat mehrere Preise gewonnen. Die Regisseurin Julia Skof hat den Roman als Vorlage für ihre erste Theaterarbeit am JES ausgesucht. Julia Skof untersucht in dem Stück, wie Bilder entstehen. Sie untersucht fremde und unbekannte Bilder. Und Bilder, die wir sehen, über die wir sprechen. Und sie untersucht Bilder, die wir uns einbilden. Wo ziehen wir eine Grenze, wenn wir etwas bewahren wollen, woran wir glauben?

Julia Skof studierte Philosophie und Soziologie an der Universität Basel. Und sie studierte Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Ihre Abschlussarbeit „Antigone“ hat eine Einladung an das Körber Studio für Junge Regie in Hamburg bekommen. Das Körber Studio ist ein Festival für junge Theatermacher*innen. „Antigone“ war auf der „Shortlist“. Das sind die besten drei Inszenierungen.

Für Schulklassen und Kurse empfehlen wir eine Vorbereitung oder eine kurze Einführung vor der Vorstellung.

Infos zu sensorischen Reizen

Sinneseindrücke wie helles Licht, laute Geräusche oder plötzliche Ereignisse können für manche Menschen aufregend oder überfordernd sein. Deswegen findest du hier sensorische Reize, die in „Corpus Delicti“ stellenweise vorkommen.Vielleicht sind sie gut zu wissen für dich oder jemanden, der mit dir die Vorstellung besucht.

– Zu Beginn des Stückes schwebt eine Schauspielerin an einem Klettergurt befestigt in der Luft.- Es gibt blendende Lichter und Taschenlampen, schwaches Licht und Dunkelheit.

– Es werden Videos auf die hintere Wand der Bühne projiziert. Manchmal ist das Video auch auf den Gesichtern der Schauspieler*innen zu sehen.

– Es gibt eingespielte Musik und Tonaufnahmen.- Die Schauspieler*innen verschwinden hinter einer Rampe auf der Bühne und kommen plötzlich wieder hervor. Teilweise treten sie in neuen Kostümen auf.

– Die Schauspieler*innen zeigen große Gefühle: Sie schreien und rufen laut und unerwartet.- Ein Schauspieler spricht an einer Stelle im Stück eine Person im Publikum direkt an.

– Es gibt eine Perücke, die an ein totes Tier erinnert.

– Es gibt Salzpulver auf der Bühne.

– Die Zuschauer*innen sollten immer ruhig sitzen, um dem Stück gut folgen zu können. Die Sitzbänke bestehen aus Holz.

Content Notes

In dem Stück geht es unter anderem um das Thema Tod. Ein Todesfall wird genau erzählt.

Ab 14 Jahren, ab Klasse 8
Preise: Kinder/Jugendliche 7,00 €, Erwachsene 12,00 €
Spielort: Oberes Foyer (Kapazität 55 Plätze)

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Video: Adrian Schmidt