Senem Gökçe Oğultekin

Foto: Bettina Engel-Albustin

Senem Gökçe Oğultekin’s Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Tanz, Film, bildender Kunst und Musik. Nach ihrem Bühnentanzstudium an der Folkwang Universität der Künste, das sie mit dem Folkwang Tanzpreis abschloss, arbeitete sie als freischaffende Performerin u.a. mit VA Wölfl/NEUER TANZ, Meg Stuart, Mara Tsironi und Laurent Chétouane und trat u.a. im Théatre de la Ville de Paris, Kunstenfestivaldesartes, in der Biennale di Venezia und auf Tanzplattform Deutschland auf. Als Sängerin hat sie in „NEUES STÜCK von NEUER TANZ” von VA Wölfl Schönberg´s „Erwartung” gesungen und in Chétouane ́s „Bach/Passion/Johannes“ übernahm sie die Partie des Evangelisten. Ihr choreographischer Film „Dun/Home“ wurde von dem Istanbul Modern Museum für Artist ́s Film International 2019 von Whitechapel Gallery London ausgewählt und wurde in renommierten Galerien und Museen der Welt gezeigt. Ihre vokale Choreographie „HARK!“ in Zusammenarbeit mit Luísa Saraiva wurde in Deutschland und international aufgeführt. Im Sommer 2022 drehte sie mit Levent Duran den choreographischen Film VOID im Tagebau Welzow Süd, der Film feierte im November 2024 seine Premiere auf Rencontres Internationales in Paris/Berlin.

2020 wurde Senem Gökçe Oğultekin mit dem Kulturpreis der Allbau Stiftung ausgezeichnet und 2021 in das Junge Kolleg der nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste berufen. In ihren Arbeiten sucht sie nach einem Körper, der die Welt nicht nur visuell, sondern mit all seinen Sinnen erfährt. Sie hinterfragt das Primat des Sehens und die damit verbundene optische Kontrolle und strebt eine körperliche Verschiebung der Perspektive an, in der sich die Menschen mit „anderen“ auseinandersetzen. Ihr Werk spiegelt eine politische Vision des Miteinanders wieder, in der der Mensch nicht als dominantes Zentrum fungiert, sondern die Welt aus der Perspektive der „Anderen“ versteht. Alle ihre Werke haben einen sozialen Bezug, oft durch abstrakte oder vage Assoziationen.