Blutbuch

Nach dem Roman von Kim de l’Horizon

Infos zum Stück

Kim de l’Horizons mehrfach ausgezeichneter Debütroman ist Ausgangslage für dieses Theaterstück. „Blutbuch“ ist eine Sammlung von Erinnerungen an Dinge, die unseren Vorfahren wichtig erschienen, ein ehrlicher Kampf mit einer binären Gegenwart und ein zartes Erträumen eines Ortes, an dem alles anders sein könnte. Die Inszenierung am JES lädt in einen Garten ein. Einen Garten, wie wir ihn uns erträumen: ein Ort, an dem wir uns tatsächlich begegnen, an dem wir uns ehrlich zuhören, unerbittlich streiten und Geschichten überschreiben können.

Der Roman dient als Inspirationsquelle, Textsammlung und Zentrum für eine eigene Suche über Prägung, Wut, Queersein und Familie.

Dumont/Kim de L’Horizon

15+, ab Klasse 10
Preise: Kinder/Jugendliche 7,00 €, Erwachsene 14,00 €
Spielort: Probebühne (Kapazität 60 Plätze)

F*** you, Woyzeck (Arbeitstitel)

Mobile Produktion für Schulen

Infos zum Stück

„Ein guter Mord, ein echter Mord, ein schöner Mord?“
Marie, Louise, Ophelia, Julia, Desdemona: die klassische Theaterliteratur ist voll von weiblichen Mordopfern. Ihre gemeinsame Todesursache: patriarchale Gewalt. Die meist von Männern geschriebenen Texte stellen die Täter in den Mittelpunkt. Einer inneren Logik von gesellschaftlichem Druck und emotionaler Verzweiflung folgend, scheinen ihre Taten unausweichlich oder gar romantisch. Ein Muster, das sich bis heute in der Berichterstattung über geschlechtsspezifische Gewalt widerspiegelt: Die Taten werden als „Familientragödie“, „Eifersuchtsdrama“ oder „Verzweiflungstat“ bezeichnet, anstatt sie beim Namen zu nennen: Femizide sind Morde an Frauen* aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Geschlechtsidentität.

Das JES macht sich auf, um eine theatrale Gegendarstellung zu entwickeln. Regisseurin Pina Bergemann war früher mal am JES in Spielclubs, hat dann Karriere gemacht als Schauspielerin und war zuletzt am Theaterhaus Jena unter anderem in der vielfach ausgezeichneten Performance „Die Hundekot-Attacke“ zu erleben. Nach zwei Solo-Abenden, die sie ebenfalls mit entwickelt hat, führt sie nun auch selbst Regie.

Ab Klasse 10
Preise: Kinder/Jugendliche 7,00 €, Erwachsene 14,00 €
Spielort: mobil

Ein Stück mit Jugendlichen (Arbeitstitel)


Infos zum Stück

Wir wollen eine Geschichte erzählen über postmigrantische Realitäten und Identitäten. Über das Dazwischen-Gefühl. Das In-Erinnerungen-Wühlen — in den eigenen und denen der Eltern. Und über das, was verloren geht. Und das Gefühl, das entsteht, wenn wir zusammenkommen und die ineinanderfließenden Gedankenwelten aussprechen. Wir wollen eine Geschichte erzählen, in der sich Menschen auf eine Suche begeben, sich begegnen und die Realität auseinandernehmen. Dafür arbeiten wir zum zweiten Mal zusammen mit Yeşim Nela Schaub (Regie bei „Warum das Kind in der Polenta kocht“). Im Mai 2025 wird Premiere sein – und auf der Bühne werden Jugendliche stehen.

Ab 14 Jahren / ab Klasse 8
Spielort: Oberes Foyer (Kapazität 60 Plätze) 

Der Hoffnungsvogel

Eine musikalische Erzählung von Kirsten Boie

Infos zum Stück

Im Glücklichen Land ist nichts mehr, wie es war: die Menschen sind unzufrieden oder traurig, sie haben schlechte Laune und kümmern sich nur noch um sich selbst. Liegt es daran, dass der Hoffnungsvogel verschwunden ist, der allen Menschen mit seinem Gesang Trost und Zuversicht gibt? Jabu, der Prinz, macht sich trotz Angst und Zweifel auf, um den Vogel zu finden. Zum Glück bekommt er Hilfe von Alva, Tochter der Leuchtturmwärterin, die wenigstens weiß, wie man ein Schiff steuert. Gemeinsam begeben die beiden sich auf die Abenteuerreise – begleitet von einer stärkenden Melodie.

Gemeinsam mit den Musiker*innen Hêja Netirk und Carlos Rico entwickelt das JES eine leichte und sinnliche musikalische Erzählung zu großen Fragen: Wie wollen wir miteinander leben? Verlieren Menschen ihre Menschlichkeit, wenn Sie keine Zuversicht mehr spüren? Welche Melodie spendet dir Hoffnung?

„Der Hoffnungsvogel” von Kirsten Boie; Bühnenverlag Weitendorf GmbH

8+, Klasse 3–6
Spielort: Theatersaal (Kapazität 180 Plätze)
Mit Audiodeskription und Tastführung

UN/FAIR (Arbeitstitel)

Von Milan Gather und Ensemble

Infos zum Inhalt

Das Leben ist nicht fair. Die eine darf länger wach bleiben, der andere kommt schon ans Regal mit den Süßigkeiten. Meist bestimmen die in Überzahl, was gespielt wird. Wenn sich nur einige aus der Gruppe nicht gut benehmen, dürfen alle kein Eis essen? Nicht zuletzt: Wer darf mit welchem Spielzeug spielen?

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen, so wie die Liste der Ausgleichsversuche. Wie bringt man jemanden dazu, fair zu sein und auf etwas zu verzichten, wenn es so viele andere auch nicht tun?

Für die Stückentwicklung geht Autor und Regisseur Milan Gather mit dem JES-Ensemble zunächst auf Recherche in Schulen und Kitas, um herauszufinden: Wann empfinden wir etwas als unfair? Wie gehen wir mit ungleichen Voraussetzungen um? Und wie sehr sind wir selbst bereit zu Kompromissen und Solidarität?

5+, Kita und Grundschule
Dauer: ca. 60 Minuten
Preise: Kinder/Jugendliche 7,00 €, Erwachsene 14,00 €
Spielort: Theatersaal (Kapazität 180 Plätze)

Now we’re talking

Eine Konferenz für junge Menschen übers Mitbestimmen und Mitgestalten

„Werd erstmal erwachsen, dann reden wir weiter “, „Lern du erstmal, wie die Welt funktioniert.“, „Das hat uns damals auch nicht geschadet“. Ey, so wird das nichts.

Wir wollen über Situationen, Strukturen und Orte sprechen, die jungen Menschen das Gefühl geben, nichts ändern zu können. Über Räume, in denen junge Menschen nicht mitbestimmen können, es aber unbedingt sollten. Über die Wut, nicht gehört zu werden. Und wir wollen darüber sprechen, was es braucht, damit sich was ändert. Wie komme ich mit der Schule klar – oder muss ich das gar nicht, sondern das Schulsystem muss sich ändern? Wie gehe ich mit „Das war schon immer so“ und anderen Totschlagargumenten um? Wie wollen wir in Stuttgart zusammenleben? Und wie und wo können wir darüber mitbestimmen, egal, wie alt wir sind?

„Now we are talking“ richtet sich an junge Menschen ab 12 Jahren, aber auch an alle anderen, die mit jungen Menschen zusammenarbeiten, zuhören und gemeinsam mit jungen Menschen Institutionen, Vereine und andere Räume umgestalten wollen. Wir laden alle dazu ein, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. Weil: mit mehr Menschen geht mehr. Wir wollen nach Orten und Wegen suchen, durch die junge Menschen sich in Stuttgart schon Gehör verschaffen können, aber auch neue Räume und Möglichkeiten finden.

Mehr Infos zur Anmeldung, zum genauen Programm und zu den Formaten, die in den verschiedenen Räumen im JES stattfinden, folgen im Juni.

„Now we are talking“ ist eine Veranstaltung von der Partnerschaft für Demokratie, den JES-Philosoph*innen und dem Jungen Ensemble Stuttgart


about good and bad, but probably mostly about the complicated mess in between

Ein Theaterstück mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

“Vor langer, langer Zeit lebte eine Frau, ihr Name war Boudica. Das bin ich. Ich hatte einen Mann. Er war der König eines Stammes. Des Stammes der Icini. Eines Tages starb er. Er hinterließ die eine Hälfte seines Vermögens Nero, dem Kaiser, und die andere seinen Töchtern. Meinen Töchtern. Ich glaube, an den Rest will ich mich nicht mehr erinnern.”

Boudica war eine Königin, eine Kriegerin, eine brutale Möderin. In England ist sie Symbol für den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit. Aber es scheint komplizierter als das. Wir fragen uns: Kann eine Person gut sein und gleichzeitig Böses tun? Ist Rache jemals gerechtfertigt? Welches Geheimnis über mich solltest du niemals wissen? Und wer bin ich, über dich zu urteilen?

13 junge Erwachsene stellen sich der großen Frage, was gut und böse ist und landen in der komplizierten Grauzone zwischendrin.

Leitung: Josie Dale-Jones, Frederic Lilje, Sezin Onay
Assistenz: Ace Riebenstahl
Mit: Ezgi Akşener, Gustavo Duarte, Sean Friedrich, Charls Fürniß, Jonas Gerlich, Lucia Hecht, Hannah Henle, Carolina Martens, Birte Peter, Mara Probst, Sophia Teklap

ab 16 Jahren
Vorstellungen am 30. und 31. Mai, jeweils 19:00 Uhr
Spielort: Theatersaal (Kapazität 180 Plätze)

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Video: Adrian Schmidt

Gastspiel 10 Tage Freischwimmen: Herz Emoji – The luck and lack of love

von SZENE 2WEI

Infos zum Stück

Ein Mangel an Liebe bedroht und spaltet unsere Welt. Was ist die Ursache dieser Dysfunktion? Und was haben wir ihr entgegenzusetzen? „Herz Emoji – The luck and lack of love“ lädt dazu ein, sich mit diesen und ähnlichen Fragen auseinanderzusetzen und unseren Blick in unser tiefstes Inneres zu richten.

Sechs Tänzer*innen bringen auf der Bühne Kopf und Herz, Verstand und Gefühl zusammen. In Form des zeitgenössischen Tanztheaters kreieren sie ihre ganz eigene Sicht auf die Welt und teilen mit uns den Traum eines Handelns, das über Intellekt und Vernunft hinaus auf echter Zuneigung basiert.

„Ihr wahrhaft diverses Ensemble formt auf der Bühne Formen der echten Gemeinschaft und lässt dennoch viel Raum für den individuellen Ausdruck jedes einzelnen. Jede*r der sechs Tänzer*innen bekommt Platz für die spezifischen Talente, ob nun mit körperlichen Einschränkungen oder nicht.”

Birgit Schmalmack, (hamburgtheater.de)

Infos zum Rahmenprogramm

Im Anschluss an die Vorstellung gibt es in einem etwa halbstündigen Nachgespräch die Möglichkeit, den Künstler*innen Fragen zu stellen und über das Stück zu sprechen (moderiert von Fabiola Eidloth, RAMPE).

Eine Koproduktion mit dem Theater RAMPE. Die Entwicklung der Inszenierung wurde maßgeblich unterstützt durch das FITZ Theater animierter Formen. Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, das Kulturamt der Stadt Stuttgart sowie die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart.

Gastspiel 10 Tage Freischwimmen: Robbin’ Halbhöhe

von Laura Oppenhäuser

Infos zum Stück

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Ausgehend von Art. 14 Abs. 2 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland stellt sich die Frage, wieviel Verantwortung Privatpersonen für das Gemeinwohl tragen sollen, möchten und können. Wie bewusst gehen wir mit materiellem Wohlstand um und mit damit einhergehenden Privilegien? Wie bereit sind wir, etwas abzugeben – und an wen?

Laura Oppenhäuser geht hausieren in Stuttgarter Halbhöhenlagen, wo das große Geld sitzt und aus den Villen herabschaut. Sie sucht den offenen Austausch mit wohlhabenden Menschen über materiellen Wohlstand und Privilegien, gesellschaftliche Verantwortung und Verteilung. Sie hat nichts und auch nichts zu verkaufen. Deshalb bittet sie um Leihgaben, die sie mit auf die Bühne nimmt. Egal ob Wein, Autoschlüssel, Möbel, Putzhilfe oder die nächste Tennisstunde. Anhand dieser Objekte, mit eigenen Texten und audio-visuell unterstützt von Ivan Syrov, reflektiert sie Eindrücke, Vorurteile, Klischees und Fakten.

Infos zur Barrierefreiheit

Für ROBBIN‘ HALBHÖHE wird es eine Audiodeskription geben.

Eine Koproduktion mit dem Theater RAMPE. Die Entwicklung der Inszenierung wurde maßgeblich unterstützt durch das FITZ Theater animierter Formen. Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, das Kulturamt der Stadt Stuttgart sowie die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart.

Gastspiel 10 Tage Freischwimmen: Löwenkinder

von Nikita Gorbunov

Infos zum Stück

Mit dem Theaterprojekt „Löwenkinder“ beleuchtet der Autor und migrantische „Sich-selbst-Perfomer“ Nikita Gorbunov das bemerkenswerte Leben seines Urgroßvaters Lew Kopelew. Der Werdegang des bekannten Humanisten aus Kyjiw, Moskau und Köln, prägt nicht nur die persönliche Migrationsgeschichte von Gorbunovs Familie, sondern wirft ein besonderes Licht auf das Selbstbild Deutschlands und das Verhältnis zwischen Jüd*innen, Deutschland und der ehemaligen Sowjetunion.

Nikita Gorbunov bearbeitet die Biografie seines Urgroßvaters Lew Kopelew und stellt der Geschichte des bekannten Humanisten seine eigene familiäre Backstory gegenüber. In der Inszenierung von Boglárka Pap wird daraus eine Collage aus Schauspiel, Texten und Songs über Selbst- und Fremdbilder und die kleinen und großen Gefühle angesichts der großen und kleinen Geschichte. Mit dem am Vorabend der Uraufführung ausgebrochenen Ukraine-Krieg und im Angesicht der katastrophalen Ereignisse in Israel und Gaza steht das Stück plötzlich in einem aktuellen Kontext. Wo der deutsche Urenkel keinen Rat weiß, hätte Lew Kopelew die vielleicht richtigen Worte gefunden. Als Friedensaktivist erzählte er unermüdlich von einem Weg zur Menschlichkeit.

Infos zur Barrierefreiheit

Für LÖWENKINDER wird es eine Audiodeskription geben.

LÖWENKINDER wurde getragen von Ausdrucksreich e.V. und gefördert im Innovationsfonds Kunst des Baden-Württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

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Sprecherin: Jasmin Schädler